Dr. Korsch im OP

Wurzelspitzenresektion

Eine tiefe Karies kann zu einer bakteriellen Besiedlung des Zahnmarks, der sogenannten Pulpa, führen. Die Pulpa, umgangssprachlich als „Zahnnerv“ bezeichnet, enthält neben Nervengewebe auch Blut- und Lymphgefäße. Durch die Einwanderung von Bakterien in die Pulpa kommt es zu einer lokalen Entzündung und zum Absterben des Pulpengewebes. Diese Entzündung kann chronisch, in aller Regel schmerzfrei, oder akut und sehr schmerzhaft verlaufen. Um diesen Zahn zu erhalten, muss eine Wurzelbehandlung durchgeführt werden. Im Rahmen dieser wird mit dünnen Feilen das tote Gewebe aus den Wurzelkanälen entfernt und diese erweitert. Danach werden die Kanäle mit desinfizierenden Lösungen gespült, um die eingewanderten Bakterien aus den Wurzelkanälen zu beseitigen. Abschließend erfolgt die Wurzelfüllung als Verschluss der Wurzelkanäle. Der Zahn selbst wird mit einer Zahnfüllung verschlossen. Dadurch kann man den Zahn in den meisten Fällen entzündungsfrei in Funktion erhalten.

Was kann die Folge sein?

In einigen Fällen kann diese Maßnahme allerdings unzureichend sein. Im Bereich der Wurzelspitze gibt es feine Ausläufer der Wurzelkanäle, in denen trotz Wurzelbehandlung und Desinfektion nach wie vor Bakterien zurückbleiben können. Diese können zu Infektionen um die Wurzelspitze führen, die meist chronisch und somit schmerzfrei verlaufen. Allerdings kann diese Infektion jederzeit in eine akute und damit schmerzhafte Entzündung umschlagen, zu Schwellungen führen, oder es kann sich eine Zyste  bilden. Aus diesen Gründen sollten solche Befunde stets behandelt werden, auch wenn noch keine Beschwerden vorliegen.

Hier sieht man das Problem:

chronische Entzündung im Bereich der Wurzelspitze chronische Entzündung im Bereich der Wurzelspitze mit Markierung

Auf dem ersten Röntgenbild hat der seitliche rechte Schneidezahn im Bereich der Wurzelspitze eine chronische Entzündung. Diese war für den Patienten zum Zeitpunkt der Röntgenaufnahme schmerzlos. Auf dem zweiten Bild ist die Entzündung zum besseren Verständnis rot umrandet.

Wie wurde das Problem behandelt?

Zustand nach Wurzelspitzenresektion Zustand nach Wurzelspitzenresektion

Über einen Schleimhautschnitt gelangte man durch einen kleinen operativen Eingriff, der sogenannten Wurzelspitzenresektion, an die Entzündung. Im Rahmen dieser wurde die Wurzelspitze und somit die Wurzelkanalausläufer und das Entzündungsgewebe entfernt. Die Wurzelkanäle wurden von unten erweitert, mit desinfizierenden Lösungen gespült und anschließend mit einer Füllung dicht versiegelt. Abschließend wurde die Wunde vernäht. Das erste Bild zeigt die Röntgenkontrollaufnahme ein Jahr nach dem Eingriff. Der blaue Pfeil deutet auf die entfernte Wurzelspitze. Der grüne Pfeil weist auf die Wurzelfüllung, die von der Wurzelspitze aus eingebracht wurde. Die gleiche Röntgenaufnahme ist anschließend noch einmal abgebildet. Der grüne Pfeil zeigt hier die ausgeheilte Entzündung. Der Knochen ist wieder vollständig regeneriert und der Zahn konnte durch den Eingriff erhalten werden.

Durch modernste Behandlungsmethoden haben sich die Erfolgschancen für den Erhalt dieser Zähne in den letzten Jahren stetig erhöht.

Was kommt auf Sie zu?

Von Ihrem Zahnarzt angefertigte Röntgenbilder sollten Sie bitte zum Beratungsgespräch mitbringen. Diese dienen als Planungsgrundlage für den operativen Eingriff.

Der Eingriff erfolgt ambulant in unserer Praxis. Die Behandlung stellt einen Routineeingriff dar und kann sowohl in Lokalanästhesie (Betäubung mit Spritze) als auch in Vollnarkose (in Zusammenarbeit mit unserem Narkoseteam) schonend durchgeführt werden. Der operative Eingriff erfolgt völlig schmerzfrei. Durch unser schonendes Vorgehen sind die Beschwerden nach dem Eingriff sehr gering. Mögliche Schmerzen nach dem Eingriff lassen sich durch Schmerzmittel sehr gut in den Griff bekommen.

Am Operationstag sollten Sie unbedingt von einer Begleitperson nach Hause gebracht werden. Gerne können Sie sich zum Eingriff einen Music-Player mitbringen; die meisten Patienten können sich mit ihrer vertrauten Musik entspannen.

Sie erhalten von uns nach der Operation ein Rezept für Schmerzmittel und bei Bedarf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach Umfang und Länge des Eingriffes. Sie sollten nach der Operation kühlen. Bitte halten Sie Kühlakkus und/oder kalte Umschläge bereit.

Die Nahtentfernung erfolgt im Normalfall nach sieben Tagen.

Unsere Praxis ist auf Oralchirurgie spezialisiert. In einem persönlichen Beratungsgespräch können wir gerne näher auf Ihre Fragen eingehen.

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