Rezessionsdeckung
Was ist das? Was ist die Ursache?
Unter einer Zahnfleischrezession versteht man das Zurückweichen des Zahnfleisches. Die Ursache eines solchen Zahnfleischrückzuges kann beispielsweise in einer falschen Zahnputztechnik oder in einer bakteriellen Entzündung des Zahnhalteapparates liegen. Bei letzterer bildet sich nicht nur der Kieferknochen, sondern auch das darüberliegende Zahnfleisch zurück.
Rezessionen/freiliegende Zahnhälse – Die erste Abbildung zeigt freiliegende Zahnhälse (schwarze Pfeile), die als ästhetisch störend empfunden werden können. Bei entzündungsfreiem Zahnfleisch können durch eine Zahnfleischverpflanzung die freiliegenden Zahnhälse wieder gedeckt werden. Auf der zweiten Abbildung ist der gleiche Patient drei Monate nach Zahnfleischverpflanzung zu sehen. Die Zahnhälse sind wieder vollständig gedeckt.
Was kann die Folge sein?
Durch derartige Zahnfleischdefekte entstehen lange freiliegende Zahnwurzeln, die zu einer Empfindlichkeit auf Hitze, Kälte oder stark süße beziehungsweise saure Speisen führen können. Ferner können diese freiliegenden Zahnwurzeln für Patienten ein ästhetisches Problem darstellen, insbesondere, wenn diese im Frontzahnbereich auftreten und beim Lachen sichtbar werden. Aus medizinischer Sicht ist neben der Überempfindlichkeit der betroffenen Zähne vor allem eine erhöhte Gefahr einer Wurzelkaries relevant. Ursachen hierfür sind die geringere Widerstandsfähigkeit der Zahnhartsubstanzen der Wurzel gegen die Säuren der Kariesbakterien und die größere Rauigkeit der Wurzeloberfläche, die eine bakterielle Besiedlung begünstigt. Die Bakterien können wiederum eine Entzündung des Zahnhalteapparates auslösen, was eine vorhandene Parodontitis verstärken und einen Teufelskreis mit einer Verschlechterung der lokalen Entzündung auslösen kann. Dies führt zu einem voranschreitenden Knochenabbau, der zur Lockerung des Zahnes und letztendlich zum Verlust desselben führen kann.
Wie können wir Ihnen helfen?
In bestimmten Fällen können derartige Rezessionen operativ beseitigt werden. Dabei ist eine spezielle Diagnostik bezüglich der Ursache des Zahnfleischrückgangs und des Status des Kieferknochens unumgänglich.
Die Operationstechnik wird für jeden Befund individuell ausgewählt. Im Wesentlichen können hierfür ein operatives Verschieben des Zahnfleisches, Bindegewebsverpflanzungen und Kombinationen aus beiden Operationstechniken genannt werden. Diese kombiniert man häufig mit einem speziellen Gel (Schmelzmatrixproteine/Emdogain), welches die Wiederherstellung des Zahnhalteapparates bei der Heilung unterstützt. Der Wundverschluss erfolgt mit besonders feinem Nahtmaterial, das nach 7-14 Tagen wieder entfernt wird.
Was kommt auf Sie zu?
Von Ihrem Zahnarzt angefertigte Röntgenbilder sollten Sie bitte zum Beratungsgespräch mitbringen. Diese dienen als Planungsgrundlage für den operativen Eingriff.
Der Eingriff erfolgt ambulant in unserer Praxis. Die Behandlung stellt einen Routineeingriff dar und kann sowohl in Lokalanästhesie (Betäubung mit Spritze) als auch in Vollnarkose (in Zusammenarbeit mit unserem Narkoseteam) schonend durchgeführt werden. Der operative Eingriff erfolgt völlig schmerzfrei. Mögliche Schmerzen nach dem Eingriff lassen sich durch Schmerzmittel sehr gut in den Griff bekommen.
Am Operationstag sollten Sie unbedingt von einer Begleitperson nach Hause gebracht werden. Gerne können Sie sich zum Eingriff einen Music-Player mitbringen; die meisten Patienten können sich mit ihrer vertrauten Musik entspannen.
Sie erhalten von uns nach der Operation ein Rezept für Schmerzmittel und bei Bedarf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach Umfang und Länge des Eingriffes. Sie sollten nach der Operation kühlen. Bitte halten Sie Kühlakkus und/oder kalte Umschläge bereit.
Die Nahtentfernung erfolgt im Normalfall nach sieben Tagen.
Unsere Praxis ist auf Oralchirurgie spezialisiert. In einem persönlichen Beratungsgespräch können wir gerne näher auf Ihre Fragen eingehen.
