Dr. Korsch im OP

Weisheitszahnentfernung

Die Weisheitszähne sind die achten Zähne jeder Kieferhälfte. Im Rahmen der Evolution wurden die Kiefer der Menschen immer schmaler und graziler, während sich die Zahngröße nur unwesentlich veränderte. Deshalb ist bei vielen Menschen der Platz im Mundraum für die Weisheitszähne unzureichend. Manche Patienten besitzen sogar neunte und zehnte Zähne. Noch nicht oder nur teilweise durchgebrochene Weisheitszähne in der Mundhöhle stellen ein Reservoir für Bakterien dar, was eine Infektion mit Schwellung und Schmerzen hervorrufen kann.

Wann empfiehlt sich eine Weisheitszahnentfernung?

  1. Bei Platzmangel innerhalb der Zahnreihe
  2. Wenn die Lage des Weisheitszahnes eine Entzündungsgefahr darstellt / bei vorhandenen Entzündungen durch einen Weisheitszahn
  3. Wenn der Nachbarzahn durch den Weisheitszahn Schaden nehmen kann
  4. Bei Vorhandensein einer tiefen Karies
  5. Bei Vorliegen einer Zyste
  6. Wenn der kieferorthopädische Behandlungserfolg durch den Weisheitszahn gefährdet ist
  7. Wenn prothetische und konservierende Behandlungen behindert werden
  8. Wenn der Weisheitszahn eine Fehlstellung aufweist und beim Kauen ein Problem darstellt

Hier sieht man das Problem:

Röntgenbild Weisheitszahn mit Platzmangel Foto Weisheitszahn mit Platzmangel

Weisheitszähne können Infektionen verursachen – Die erste Abbildung zeigt einen Weisheitszahn (schwarzer Pfeil), der aufgrund von Platzmangel nicht vollständig in die Mundhöhle ragt. Auf der zweiten Abbildung sieht man diesen Weisheitszahn (schwarzer Pfeil), der teilweise noch mit Schleimhaut bedeckt ist. Die dadurch entstehende „Zahnfleischtasche“ bildet ein Reservoir für Bakterien und kann Entzündungen begünstigen. Es empfiehlt sich deshalb, solche Zähne zu entfernen.

 

Weisheitszahn mit Kariesbildung an Nachbarzahn Weisheitszahn mit Kariesbildung an Nachbarzahn

Weisheitszahn begünstigt die Kariesbildung an Nachbarzähnen – Auf dem ersten Bild ist ein Weisheitszahn (schwarzer Pfeil) abgebildet. Dieser ist nur teilweise durch die Schleimhaut durchgebrochen und erschwert die Zahnreinigung am Nachbarzahn. In der Folge hat sich an diesem Zahn eine große Karies gebildet. Die Karies ist zum besseren Verständnis auf dem zweiten Bild durch eine rote Umrandung hervorgehoben. Es ist deshalb ratsam Weisheitszähne, die die Zahnreinigung erschweren, rechtzeitig zu entfernen.

 

Weisheitszahn mit Zyste Weisheitszahn mit Zyste

Weisheitszahn mit vorliegender Zyste – Auf dem ersten Röntgenbild liegt ein Weisheitszahn tief im Kiefer. Ausgehend vom Zahnsäckchen, das für die Zahnbildung erforderlich ist, hat sich eine Zyste  an der Zahnkrone gebildet. Auf dem zweiten Röntgenbild ist zum besseren Verständnis die Zyste grün umrandet. Beim normalen Zahndurchbruch durch die Schleimhaut bildet sich das Zahnsäckchen zurück. Bei Zähnen, die im Kiefer verbleiben, kann sich, wie in diesem Fall, eine Zyste bilden und den Kiefer in seiner Stabilität schwächen. In diesen Fällen kann schon beim Kauen der Kiefer brechen. Eine rechtzeitige Entfernung solcher Zähne kann die genannten Risiken minimieren.

 

Weisheitszahn verschiebt Zähne Weisheitszahn verschiebt Zähne

Weisheitszahn kann Zähne verschieben – Auf dem ersten Röntgenbild ist ein Weisheitszahn (schwarzer Pfeil) abgebildet, dessen Wurzelwachstum noch nicht abgeschlossen ist. Lediglich die Zahnkrone dieses Zahnes ist ausgebildet. Auf der nächsten Abbildung ist die Zahnachse des gleichen Weisheitszahnes (blaue Linie) und des Nachbarzahnes (grüne Linie) dargestellt. Im Rahmen des Wurzelwachstums kann der Weisheitszahn die davorliegenden Zähne verschieben. Besteht die Gefahr, dass der kieferorthopädische Behandlungserfolg in Gefahr ist, dann sollten solche Weisheitszähne entfernt werden.

Was tun bei unklarer Lage des Weisheitszahnes und unklarem Verlauf des Nervs?

Unklare Lage des Weisheitszahnes und Verlauf des Nervs Unklare Lage des Weisheitszahnes und Verlauf des Nervs

Auf dem ersten Röntgenbild ist ein Weisheitszahn dargestellt, der noch unter der Schleimhaut liegt. Unklar ist der Verlauf des Nervs, der unter anderem einen Teil der Unterlippe mit Gefühl versorgt. Auf der nächsten Abbildung ist der Nerv zum besseren Verständnis grün dargestellt. Die gängige, zweidimensionale Röntgentechnik kann Fragestellungen der exakten Zahnlage sowie des Nervenverlaufs nicht klären. Unsere Praxis verfügt über die modernste strahlenarme 3D-Röntgentechnik (DVT),  welche es uns ermöglicht, relevante anatomische Strukturen dreidimensional zu beurteilen.

 

3D-Röntgentechnik (DVT) bei unklare Lage des Weisheitszahnes und Verlauf des Nervs 3D-Röntgentechnik (DVT) bei unklare Lage des Weisheitszahnes und Verlauf des Nervs

Auf der ersten Abbildung ist der gleiche Weisheitszahn mit modernster 3D-Röntgentechnik  im Querschnitt dargestellt. Deutlich ist zu erkennen, dass in dieser Situation die Zahnwurzel den Nerv komplett umgreift. Zum besseren Verständnis ist der Nerv auf der zweiten Abbildung grün dargestellt.

Wie erfolgt die Weisheitszahnentfernung?

Zur Entfernung eines Weisheitszahnes ist in den meisten Fällen ein Schleimhautschnitt erforderlich. Es folgt das Abheben der Schleimhaut, die Freilegung und gegebenenfalls die Teilung des Zahns. Nach der Zahnentfernung wird die Wunde mit Nähten verschlossen. Die Entfernung von Weisheitszähnen ist einer der häufigsten oralchirurgischen Eingriffe. Komplikationen hierbei sind verhältnismäßig selten.

Was kommt auf Sie zu?

Von Ihrem Zahnarzt oder Kieferorthopäden angefertigte Röntgenbilder sollten Sie bitte zum Beratungsgespräch mitbringen. Diese dienen als Planungsgrundlage für den operativen Eingriff.

Der Eingriff erfolgt ambulant in unserer Praxis. Die Behandlung ist ein Routineeingriff und kann sowohl in Lokalanästhesie (Betäubung mit Spritze) als auch in Vollnarkose (in Zusammenarbeit mit unserem Narkoseteam) schonend durchgeführt werden. Der operative Eingriff erfolgt völlig schmerzfrei.

Am Operationstag sollten Sie unbedingt von einer Begleitperson nach Hause gebracht werden. Gerne können Sie sich zum Eingriff einen Music-Player mitbringen; die meisten Patienten können sich mit ihrer vertrauten Musik entspannen.

Sie erhalten von uns nach der Operation ein Rezept für Schmerzmittel und bei Bedarf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit richtet sich nach Umfang und Länge des Eingriffes. Sie sollten nach der Operation kühlen. Bitte halten Sie Kühlakkus und/oder kalte Umschläge bereit.

In der Regel wird einen Tag nach dem Eingriff eine Nachkontrolle durchgeführt. Die Nahtentfernung erfolgt im Normalfall nach sieben Tagen.

Unsere Praxis ist auf Oralchirurgie spezialisiert. In einem persönlichen Beratungsgespräch können wir gerne näher auf Ihre Fragen eingehen.

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